Keine Angst bitte, ich spreche hier auf keinem Fall über Politik. Es geht jetzt um die Eselsbrücken der Führungsstile – nur für Führungskräfte. Wusstest du, auch als Elternteil bist du eine Führungskraft!
Führungsstile, situatives Führen
Führungskräfte stehen heute vor der Herausforderung, die Balance zwischen klarer Anleitung und der Förderung von Eigenverantwortung zu finden. Dabei ist der Ansatz des situativen Führens nach Hersey und Blanchard besonders hilfreich: Die Führungskraft passt ihren Stil an die jeweilige Situation und die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden an. Doch wie lässt sich das in der Praxis umsetzen? Soll man die Mitarbeiterbedürfnisse immer in den Vordergrund setzen?
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Die Ampelführung: Klarheit durch Regeln
Haben Sie sich schon einmal dabei ertappt, wie Sie als Führungskraft wie eine Ampel agieren? Sie geben klare Anweisungen: „Das darfst du tun“ oder „Das ist nicht erlaubt.“ In vielen Fällen ist diese Art der Führung unverzichtbar, z. B. in sicherheitskritischen Bereichen oder bei der Bedienung komplexer Maschinen.
Wann ist die Ampelführung sinnvoll?
Das Ampelsystem ist effektiv in Situationen, die keine Interpretationsspielräume zulassen, wie z. B.:
• Arbeiten in Gefahrenzonen (z. B. mit Maschinen, die Finger abschnappen können).
• Klare Prozesse wie die Berechnung von Kosten in Excel.
• Sicherheit im Strassenverkehr, wo klare Regeln das Chaos verhindern.
Doch diese Art der Führung hat ihre Grenzen. Mitarbeitende, die ständig „geführt“ werden, verlieren oft das Vertrauen in ihre eigene Entscheidungsfähigkeit. Sie reagieren automatisch auf Anweisungen, ähnlich wie ein Autofahrer, der nur auf das Piepsen seines Warnsystems hört, statt eigenständig zu handeln.
Die Jamaika-Führung: Eigenverantwortung und Flow
Stellen Sie sich dagegen ein Szenario vor, das an eine entspannte Strandparty erinnert. (O.K. ich gebe zu, das ist nicht der beste Beispiel, der Arbeitsalltag sollte nicht nur ein Fest sein. Ich suche noch einen besseren Beispiel, es geht hier jedoch betont um Eigenverantwortung und entspannt schaffen, um den Flow zu fördern)
Die Menschen bewegen sich zur Musik, übernehmen eigenständig Rollen und organisieren sich fast mühelos:
• Ein Teammitglied übernimmt die Leitung an der Bar.
• Andere spielen Beachvolleyball oder bieten Waren an.
• Jeder bringt sich ein, ohne dass jemand Befehle gibt – das Ganze folgt einem natürlichen Rhythmus.
Diese Metapher steht für eine Führung, die auf Vertrauen, Eigenverantwortung und klaren, aber flexiblen Strukturen basiert. Die Jamaika-Führung ermöglicht es jedem, sich seinen Stärken entsprechend einzubringen und gleichzeitig ein Gefühl von Gemeinschaft und Verantwortung zu entwickeln.
Wie Sie Jamaika-Führung umsetzen können:
• Rollen definieren: Sorgen Sie dafür, dass jeder Mitarbeitende seine Verantwortung kennt, ohne Mikromanagement.
• Flexibilität fördern: Lassen Sie Raum für Eigeninitiative und kreative Lösungen.
• Feedback geben: Unterstützen Sie durch regelmässige Gespräche, ohne den Raum für eigene Entscheidungen zu nehmen.
Die richtige Balance in der VUCA-Welt
In unserer dynamischen, oft chaotischen Arbeitswelt (VUCA: Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) ist kein Führungsstil allein ausreichend. Eine langfristige Ressourcenplanung sollte:
- Gesundheitsrisiken minimieren: Stress und Abhängigkeit durch übermässige Kontrolle vermeiden.
- Situative Führung einführen: Je nach Aufgabe und Teammitglied entscheiden, ob Ampel- oder Jamaika-Führung passend ist.
Fazit: Die Kunst des Führens
Führung bedeutet mehr, als Regeln aufzustellen oder Kontrolle auszuüben. Eine erfolgreiche Führungskraft ist in der Lage, situativ zu handeln: In kritischen Situationen klare Anweisungen zu geben und in kreativen Kontexten Vertrauen zu schenken.
3 Praktische Tipps für deinen Führungsalltag
- Verwende die Ampelführung dort, wo Sicherheit und Präzision oberste Priorität haben.
- Fördere die Eigenverantwortung durch offene Kommunikation und flexible Strukturen.
- Schaffe ein Umfeld, in dem sich deine Mitarbeitenden (oder Familienmitglieder) entfalten können – denn Erfolg entsteht durch Vertrauen und Zusammenarbeit.
Indem Du die Führungsstile bewusst anwendest, stärkst du nicht nur Deine Mitarbeitenden, sondern auch Deine eigene Wirksamkeit als Führungskraft. Hast du konkrete Herausforderungen, die du mit mir besprechen möchtest? Um mit mir zu arbeiten schreibe mir eine E-Mail.